„Kunst ist Idee
und überzeugende handwerkliche Umsetzung.“
beschreibt Klaus Klein seine Überzeugung, dass ein Kunstwerk im ausgewogenen Zusammenwirken von Idee, Talent und Handwerk gelingt.
Er hat die Grundlagen des Zeichnens und Malens im Gymnasium Pegnitz gelernt. Wehrdienst und Studium des Bauingenieurwesens setzten andere Schwerpunkte. Danach experimentierte er als Autodidakt in vielen Richtungen und Techniken, erst gegenständliche später abstrakt und informelle. Skizzenbücher waren beständige Begleiter seines Lebenswegs. Bei besonderen Anlässen im Kollegenkreis der DB Netz AG griff er gerne zu Stift und Farbe und entwarf individuelle Glückwunschkarten und Bilder.
Seit 1996 engagiert er sich bei den Freizeitkünstlern Bingen am Rhein (www.freizeitkuenstler-bingen.de). Neben Workshops und Ausstellung des Vereins sowie eigenen Einzelausstellungen organisierte er 2015 und 2016 große Kunstschauen mit bis zu 90 Teilnehmern in Bingen. Beim jährlichen Kunstsymposion in Kulmbach malt und stellt er mit fränkischen Künstlern aus.
Erlebnisse und Begegnungen zahlreicher Wanderungen und Reisen, Musik sowie die Medien sind Quell seiner Bildideen. Unterwegs ist die Reiseaquarellausrüstung immer an Bord.
Motiv und Message aus Skizzen und Notizen verdichten sowie Bildaufbau planen sind reine Kopfarbeit. An der Staffelei realisiert er das „Bild im Kopf“ im kontinuierlichen handwerklichen Arbeitsablauf. Zufälle sind oft willkommene Änderung des Bildplans. Im Atelier greift er zu hoch pigmentierten schnelltrocknenden Acrylfarben. Der langsame Trocknungsprozess der Ölfarben ist für seine zügige Malweise kontraproduktiv.
So entstehen meist großformatigen Gemälde mit realistischen Motiven. Der offensichtliche Bildinhalt verstellt die Botschaft. Klaus Klein nennt sie deshalb Hinterbildgeschichte. Aufmerksames Sehen, bewusstes Wahrnehmen sowie gedankliches Formen seitens des Betrachters helfen, diese zu erkennen. Ein Beispiel:
Mark Knopfler komponiert den Song Telegraph Road (Dire Straits, 1982) nach einer Busfahrt durch einem Vorort von Detroit, Michigan. Er fragt sich, wie diese Gegend ursprünglich gewesen war und wie ging die Entwicklung weiter. Das ruhige Crescendo zu Beginn der Komposition inspiriert das Bildmotiv - eine karge, unbewohnte Landschaft in warmen, erdigen Farbtönen. Der Songtext beschreibt die sukzessive Besiedlung, Arbeitslosigkeit und Krieg. Edelstahldrähte markieren den Verlauf der Telegraph Road im Bild. Die Materialverbindungen zwischen den Bildtafeln wollen die Kluft zwischen Vergangenheit und Gegenwart überbrücken.
Das zweite Bild „Farbenspiel“ – ein Motiv aus dem Etosha Nationalpark, Namibia - hat eine ganz andere Hinterbildgeschichte.
Die Teilnehmer des BSW-Malseminars auf Borkum (2015) haben die Entstehung mit großem Interesse beobachtet. Norbert Rößler, der damalige Leiter Bildende Kunst im BSW nahm dies zum Anlass, Klaus Klein als seinen Nachfolger in Sachen Leitung der Mal- und Zeichenseminare vorzuschlagen.
Die Aufgabe ist eine didaktische Herausforderung. Es gilt, gedanklich schöpferische und manuell technische Prozesse zu vermitteln. Ziel ist, die künstlerische Entwicklung der Teilnehmer zu fördern und Spaß soll es natürlich auch machen…
Norbert Rößlers Anliegen ist inzwischen Realität. Freihandzeichnen mit Klaus Klein in Bad Tölz war ein gelungener Auftakt. (s. Bericht auf www.BSW….)
Aktuell bietet das BSW folgende Seminare
05. bis 15 November 2017 im BSW-Wald und Sporthotel Festenburg
Malen mit Acrylfarben
Der kurzen Theorie folgen praktische Übungen zu Konsistenz, Deckkraft, Mischverhalten Farbauftrag und auch Malhilfsmittel.
In einem Stillleben werden Reduktion auf einfache geometrische Formen, Perspektive, Farbgebung, Licht und Schatten geübt.
Danach folgen Motivauswahl, Bildaufteilung und Lichtperspektive der Landschaft.
Den Abschluss bildet die menschliche Figur. Das Porträt endet nicht am Hals und Hände sind schwieriger als das Gesicht.
13. bis 23. April 2018 in der Villa Dürkopp, Bad Salzuflen
Malen mit Acrylfarben, Fortsetzung
Aufbauend auf das Erlernte und Geübte werden Motivausschnitt und Bildaufbau u. a. auch in der Pleinair-Malerei von Landschaften sowie Architektur weiter entwickelt. Auch der Prozess von der Skizze im Freien zum Bild im Atelier wird Thema sein.
12. bis 22. Juli 2018 im BSW Hotel Isarwinkel, Bad Tölz
Aquarellmalen mit Uli Hoiß
und parallel
Eine schnelle Skizze, ein wenig Farbe – Urban Sketching
Mit Skizzenbuch oder -Papier, Bleistift, oder Tusche und ein paar Farben unterwegs in der Stadt, an der Isar, im Café … grenzenlose Motive. Die Skizze nicht als Vorarbeit sondern als Ergebnis an sich.
22. September bis 02. Oktober 2018 im Aktivhotel Hubertus, Schönau am Königssee
Freie Technik - Die Berglandschaft als Motiv
Weg von den Klischees der Berg- und Genremalerei. Was macht das Motiv zu meinem Bild? Darf ein künstlerisch modernes Bild auch gegenständlich sein oder geht nur abstrakt?
Nicht Abmalen sondern die eigene künstlerische Handschrift entwickeln. Mit Mut zur „eigenen Handschrift im Bild“. Gemeinsames und auch experimentelles Herantasten an den individuellen Stil.
In einer Zeit, deren Wertschöpfung überwiegend materiell bemessen wird, bietet kreatives Schaffen ein hohes Potential gegen diesen Zeitgeist und für die Work-Life-Balance. Der Zeit nach der beruflichen Karriere füllt es mit ideell wertvollem Inhalt.
Kunst hat nach Klaus Kleins Überzeugung mit Können zu tun und vor dem Können kommt bekanntlich das Lernen. „Dieser Weg wird ein schwerer sein“, wenn man alleine geht. Der künstlerische Austausch mit Gleichgesinnten ist dagegen ein wirkungsvoller Katalysator. Lernen heißt auch Zuschauen und nachmachen. In der Gruppe wird daraus Mitmachen und gemeinsames Wahrnehmen sowie ein ehrliches Feedback als Maßstab für die individuelle Entwicklung.
Nutzen Sie die Chance – carpe diem!
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